Überlegungen zur Frage: Warum lehre ich gerne?

An diesem Samstagmorgen überlege ich: Warum lehre ich eigentlich gerne und warum liegt mir das Lehren? Meine Motivation, mein Wissen und meine Fähigkeiten sind höchstwahrscheinlich von einer Reihe von Einflussfaktoren in der Vergangenheit bestimmt und werden von mir ständig weiterentwickelt und an meine aktuellen Erfahrungen angepasst.

Ich habe lange darüber nachgedacht, um möglichste viele Umstände in der Vergangenheit und Gegenwart zu erkennen, die Einfluss auf meine jetzigen Lehrfähigkeiten haben. Es sind z.B.:

  • der Einfluss durch meine Eltern, die beide in der Lehre tätig sind/waren, und darüber fast täglich bericht(et)en

  • Spaß am „Schule spielen“ mit meinen Schwestern und Freunden (abwechselnd die strenge Lehrerin sein, die unglaublich schwierige Hausaufgaben verteilt, und Lernende am laufenden Band in die Ecke stellt 🙂 )

  • meine eigenen Erfahrungen als Lernende mit unterschiedlichsten Lernsituationen: auf der anderen Seite

  • (Un)bewusste aber prägende Beobachtung von Lehrpersonen und Lehre seit der Schulzeit, z.B. die geliebte Grundschullehrerin, die ich auch später noch besucht habe

  • Selber Nachhilfeunterricht als Nebenjob geben, sowohl in einem Nachhilfe-Institut als auch einzelnen Schülern

  • Mit Freunden für Klausuren und mündliche Prüfungen lernen und Anderen dabei zwischendurch etwas beibringen

  • Konkrete Aus- und Weiterbildung bzgl. Didaktik und diverse andere nützliche Möglichkeiten, Wissen und Qualifikationen zu sammeln (z.B. u.A. die Themen Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Lernen & Gedächtnis im Psychologie-Nebenfachstudium, eLearning-Vorlesung, Trainings „Fit für die Lehre“, Stimme und Sprechtraining, etc.)

  • Lesen von Büchern & Artikeln zu Lehre, eLearning und Blended Learning

  • Konkrete eigene Erfahrungen bei der Durchführung von Lehrveranstaltungen, Schulungen und Workshops

  • Feedback und Erzählungen von (anderen) Lernenden

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ich mir mein Wissen und meine Fähigkeiten bisher indirekt durch Beobachtung, Erleben und Ausprobieren sowie direkt durch den gezielte Besuch von Lehrveranstaltungen, das Lesen von Publikationen und natürlich durch die Durchführung eigener Lehrveranstaltungen aneignen konnte. Wichtig bei all dem war vermutlich meine sehr positive Haltung bzgl. Lehre, dass ich meistens selbst gerne gelernt habe und dass ich mich in andere Menschen gut hineindenken und einfühlen kann.

An alle Lehrenden unter den Lesern dieses Beitrags: Was hat euch beeinflusst?

2 Kommentare

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2 Antworten zu “Überlegungen zur Frage: Warum lehre ich gerne?

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  2. Ich mochte es immer zu erklären, weil ich immer den Eindruck hatte, dass es ganz gut funktioniert (also mein Gegenüber es auch versteht). Spaß hat mir das immer bei schwierigen Sachen gemacht: So lange eine wirklich gute und einfache Erklärung finden, dass es jemand „endlich“ versteht, der schon lange drüber nachgedacht hat.

    Tja, und heute habe ich gelernt, dass es gar nicht so gut ist, immer zu erklären, sondern dass man lieber Situationen schafft, in denen sich die Lernenden den Sachverhalt selbst erklären können. Das ist manchmal ganz schön hart: Ich habe eine superduper Erklärung im Kopf, muss aber die Klappe halten. 🙂

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